Corona und Pflegende: „Dann gebt doch Eure Kinder weg!“ – Entsorgung zum Sorgen

Nachdem gestern NTV verkündete, dass nun Pflegende bei einer Quarantäne 24/7 in den Altenheimen zu bleiben hat, schrieben mich verzweifelte Mütter an. Sie wüssten nicht, wie sie das stemmen sollte. Sie seien Alleinerziehende. In Luxemburg ist die Order rausgekommen, als Pflegende immer für 20 Tage Privatsachen dabei zu haben. Schulen und Kitas fangen an zu schließen. Und die ganz offizielle Begründung, weshalb man das nicht schon vor Tagen machte, war, dass ja so viele Pflegende gäbe, die dann daheim blieben.

Auf Twitter finden sich, wie immer, Menschen, die jetzt gut gemeinte Tipps haben. Man möge doch einfach diese Kinder von Pflegenden in irgendwelche Gruppen stecken. Der AG müsste eben in Turnhallen betreuen lassen. Wo dann der Sinn wäre, wenn einerseits Gruppen verboten seien, damit sich niemand anstecke, andererseits ausgerechnet Kinder von Pflegenden in Gruppen gepfercht würden? Das konterkariert die Aufhebung der Sozialkontakte.

In angeblich tollen Ideen fanden sich Leute, die jeden Tag Kinder aufnehmen wollten. Da sollte das Kind dann rumgereicht werden, wie ein Pflegepokal. Das sei solidarisch. Ja, das fanden viele ganz toll. Einfach Solidarität zeigen, damit die „armen Pflegenden“ weitermachen könnten.

Es fand sich nicht Ein Kommentar, der sich damit beschäftigte, dass Pflegende auch Mütter (und Väter) von Kindern sind und das normale Bedürfnis haben, bei ihrem Kind zu sein.

Viele werden das ja gar nicht wissen, wie es derzeit aussieht, aber auch Pflegendenkinder sind keine Topfpflanzen, die man eben woanders hinstellen kann.

Kinder von Pflegenden sind überbelastet und tragen eine Menge mit. Sie sehen nicht wie alle anderen Kinder, garantiert jedes Wochenende ihre Eltern, sie werden nicht automatisch jeden Abend Gute Nacht geküsst. Nicht auf jeder Schulveranstaltung sind die Eltern dabei. Ihr kleines Leben richtet sich vollends nach dem Schichtplan der Eltern. Das interessiert im Normalfall schon niemanden.

Es mag verwundern, aber auch für Kindern von Pflegenden ist die Corona-Situation eine, die Angst macht. Und natürlich kann man sein Kind nicht guten Gewissens einfach bei Fremden parken, damit man mal eben auf der ITS Leben rettet.

Was den Arbeitgebern da auf die Füße fällt und somit der ganzen Gesellschaft, ist ihre maßlose Sozialinkompetenz. Kinder von Pflegenden sind immer egal gewesen, sind Belastung. Nun ist die Gesellschaft in Sorge, Sorgearbeit muss geleistet werden. Also scheint es zu gelten, die Kinder von Pflegenden irgendwie zu entsorgen. Irgendwohin. Die Mütter (auch die sind Menschen, die fühlen ganz normale Gefühle für ihre Kinder!!!), sollen sich darauf einlassen, dass ihr Kind ein Klotz am Bein sei, eine Belastung, die es zu entsorgen gilt, damit die Sorgearbeit getan werden kann.

Fremde verfügen also in ihren Phantastien über die verfügung von Pflegenden über deren Kinder. Und ekliger wird’s heute nicht mehr. Hoffe ich. In diesen Zeiten kann man nie wissen.

Wo die Lösung gewesen wäre?

Es gibt familienfreundliche Arbeitskonzepte. Betriebskitas, Betreuungsservice im Normalfall. Aber immer, wenn irgendwo eine Neuerung auftritt, die Famiienfreundlichkeit bedeutet, ist Pflege ganz garantiert nicht dabei. Zu teuer. So schlossen in den letzten Jahren immer mehr Betriebskitas. Kind mit auf Arbeit nehmen? Undenkbar. Kinder sind Belastung. Kinder sollen nicht stören. Kinder von Pflegenden sind genauso Verfügungsmasse geworden, wie ihre Eltern. Wozu? Um Fremde zu betreuen.

Dieser Umgang ist im Vergleich mit anderen Berufen dermaßen zynisch und roh, dass es keine Beschreibung gibt.

Ich habe Neuigkeiten, liebe Gesellschaft! Ihr wollt was von UNS! Macht es möglich! Wir sind, obwohl Ihr uns Schwestern nennt, keine Nonnen mehr. Wir haben Kinder und Familie! Ich erlaube Euch kein abusives Verhalten an meinem Kind, während Ihr Euch sicher in Homeoffices verbarrikadiert und wartet, dass ICH es richte!

Pflegende: die graue Masse Berufener, die nicht für sich selbst sprechen darf, und ihre „störenden Blagen“, die irgendwo weg müssen, damit sie der Heldenhaftigkeit der ausgepowerten Eltern nicht im Weg stehen.
DAS ist dieser „Sozialberuf“ ja?

52 Kommentare zu „Corona und Pflegende: „Dann gebt doch Eure Kinder weg!“ – Entsorgung zum Sorgen

    1. Herr Laumann hat schon vor ner Woche rumgetönt, dass man das Kinderversorgungsproblem von Pflegenden lösen muss… Und nun hat man Betreuungszeiten zu verkürzten Bürozeiten 😂😂😂 klar doch…. Werd ich wohl nur meine regularen Dienste ableisten können.

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  1. Ich weiß genau was du meinst. Ist hier genau das gleiche.
    Mittlerweile sollen sogar die Schwangeren mitarbeiten (Wir haben bis vor drei Wochen alle Beschäftigungsverbot bekommen) denn das Virus sei ja „nicht gefährlich für das Ungeborene“

    Pflege als dritte -Klasse- Menschen

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  2. Leider sehr wahr!!! 😥Die Berufsgruppe der Pflege hat noch nie wirklich jemanden interessiert, Hauptsache, es gab und gibt sie und nun bestimmen wieder alle Anderen, ob wir ein Recht auf Unversehrtheit im Beruf haben oder nicht und ob unsere Kinder gar zu Waisen werden.
    Hier heisst es wieder einmal:“ihr muesst, ihr seid ja Pflegekraefte“
    Es ist eh schon, wie beschrieben, furchtbar zum Wohle des Kindes und der Arbeit vernuenftige Arbeitszeiten zu bekommen, gerade als Alleinerziehende noch schwieriger.
    Flexbilitaet wird immer nur von Seiten des Arbeitnehmers erwartet, der Arbeitgeber haelt sich an Gesetzestexte.
    Ausgerechnet unsere Kinder sollen trotz Einschraenkungen der Sozialkontakte in Betreuungen gefercht werden….

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  3. Im Grunde müsste jetzt das Pflegepersonal streiken.
    Sie sind unersetzlich und werden nicht wertgeschätzt. Im Gegenteil, die Forderungen an sie werden noch größer.

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    1. Ich denke auch, dass es die richtige Zeit für einen Streik wäre. Er könnte ja von der anderen Seite schnell beendet werden, wenn die Interessen der Pflegekräfte berücksichtigt werden. Brauchen Pflegende (ich habe die Ausbildung noch vor mir) eine eigene Berufsvertretung, wie Piloten (Cockpit), Ärzte (Marburger Bund), Lokführer (?), usw.?

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      1. Das Problem ist, dass nur 5% aller GuKs organisiert sind. Dazu sind die Notbesetzungen so eingerichtet, dass es einfach nicht greift. Die arbeiten quasi dauerhaft im Streikmodus. Jetzt streiken ist also schlicht nicht drin. Es baut sich eine Gewerkschaft auf. Ich ganz persönlich trete da nicht ein. Ich halte von dem federführenden Team nichts. Noch mehr Kalbsledersessel? 🤷🏼‍♀️

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  4. Das ist sehr reißerisch. Gibt es dazu eine Quelle, ein Link oder ein Beitrag in der Mediathek. Ich hab da nix gefunden. Wäre ja auch laut Arbeitszeitenschutzgesetz rechtswidrig, sowie Verletzung der Aufsichtspflicht (BGB). Trotzdem würde ich mir mehr Seriosität beim schreiben solcher Zeilen wünschen. Ist ja fast schon eie die haltlose Phrasen der AFD 😬. Grüße von einem GKP

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    1. Das ist weder AFD noch reißerisch und die Zeitungen sind voll davon. Gerne auch bei Droste hören. Pflegende, die ihre Kinder nicht vernachlässigen wollen, sind keine rechten Sonden die, die Ihnen demnächst das Leben retten sollen. #respectnurses

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    2. Reisserisch ist das mit Sicherheit nicht und mit der AfD hat es auch nix zu tun.
      Das sind reale Erfahrungen im Berufsleben mit Kind in der Pflege.
      Die Kinder der Angestellten sind den Vorgesetzten nur ein „Dorn“ im Auge, da die Eltern dann nicht so arbeiten und springen koennen, wie es von dort erwartet wird.
      Das wird jetzt noch mal umso deutlicher.
      Sei froh, wenn Du einen tollen, fuersorglichen Arbeitgeber zum gemeinsamen Miteinander hast, gibt es leider nicht ueberall.

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      1. Das glaube ich dir sofort, denn, und nun kommt die erstaunliche Neuigkeit *ironieoff*, dass Kinder für den AG/Vorgesetzten ein Störfaktor sind, beschränkt sich nicht auf Pflegeberufe, sondern ist (trauriger) Standard in sämtlichen Sparten.

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  5. Zusätzlich zum organisatorischen Mehraufwand, den man als Elternteil im Schichtdienst ohnehin schon hat, darf man sich jetzt auch noch mit dem Dienstplan bei der Kita rechtfertigen, wann man wie viel Betreuung braucht.

    So war meine Realität gestern.
    1. Anruf Kita: Beide im Gesundheitswesen?
    2. Bitte Dienstpläne mailen.
    3. Bitte Dienstzeiten dazu schreiben.
    4. Reicht Montag 7:30 erstmal und dann besprechen wir den Rest?

    Jetzt dürfen wir zusätzlich also auch noch zu dem ganzen Rotz, den wir als Eltern im Gesundheitswesen ohnehin schon an der Backe haben, auch noch die Fehler von politischen Schnellschüssen anderer Art ausbaden?

    Der Arbeitgeber setzte sich mit mir noch überhaupt nicht auseinander. Eine Kollegin mit Pubertier bot mir an, meine Nachtdienste zu machen, wenn ich dafür ihre Frühdienste zum Ende der Woche übernehme. Da arbeitet jedoch mein Lebensgefährte bereits.

    Uns fliegt gerade unsere gesamte Dienstplanung MIT Kinderbetreuung um die Ohren. Privatleben haben wir jetzt dann wohl gar keines mehr.

    Oma? Arbeitet als Reinigungskraft in einer größeren Kita und wenn die Notbetreuung machen, muss da ja trotzdem geputzt werden. Details erfährt Oma (*1960) erst am Montag.

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  6. Unser Haus fährt fährt Mindestbesetzungslisten, 2 Stationen sind schon betroffen, wobei bei einer Station das Personal unter häuslicher Quarantäne gestellt wurde. Wir halten uns mit unserer Station bereit für den Fall einer Häufung infizierter Menschen. Dabei achtet jedoch unsere PDL, ob irgendwelche Vorerkrankungen bei der PP vorhandenen sind die ein arbeiten mit Covid ausschließen. Für Kinderbetreuung ist ebenfalls gesorgt, auch falls Kosten dafür anfallen prüft der AG im Einzelfall die Übernahme der Kosten. Wünsche zu individuellen Zeiten können geäußert und vereinbart werden. Ähnlich verhält es sich bei meiner Frau im Altenheim, jedoch ohne organisierter Betreeung. Ich denke Medien und Politiker können vieles behaupten, entscheidend dafür ist es, wie unsere AG damit umgehen und auch wir vernünftig und sachlich mit ihnen und aussenstehenden über die Problematik kommunizieren.

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  7. Zumal kommt hinzu, dass der Anspruch auf Notbetreuung nicht besteht wenn nur einer in der Pflege o.ä. arbeitet, das ist nicht um die Ecke gedacht. Ich schätze, dass sehr wenig Kinder Anspruch auf diese Plätze haben.
    Glücklicherweise hat mein AG eine Notbetreuung in der Klinik organisiert, betreut von freiwilligen Krankenschwestern aus dem Haus. Ich habe mich auch dafür gemeldet, bin aber total im Zwiespalt bzgl. der Gruppenbetreuung. Sind Kinder von Pflegenden, Ärzten, Polizisten etc. 2. Klasse Kinder und werden gefährdet und die anderen nicht? Also entweder ist es für alle heikel oder eben nicht.
    Zumal für jedes Kind: fremde Umgebung, fremde Menschen etc
    Zusätzlich werden diese Krankenschwestern wenn es hart auf hart kommen sollte evtl. fehlen.

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      1. Hallo Monia. Das ist ja jetzt nicht wahr, oder?
        Boa, sorry, so ein Vollpfosten😬😳!!!!
        Duerfen wir keine Kinder haben bzw. muessen wir sie genau dann fuer solche Personen entsorgen….
        Da geht mir echt die Galle ueber!!!
        Genau dieses Klientel verhaelt sich absolut egoistisch und wahrscheinlich im Falle Corona, ruecksichtslos gegenueber anderen Menschen, verbarrikadieren sich jedoch als Erstes moeglichst im Homeoffice.

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    1. Also, es gab von unserer Stadt einen Brief dass Kinder Anspruch auf einen Notbetreuungsplatz haben, wenn min. ein Elternteil in der Pflege, Polizei, Feuerwehr etc. Arbeitet.

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      1. Droste sagt, diese Kinder werden sich anstecken. Und das ist das Problem! Ich opfere mein Kind nicht! Basta

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  8. Und dann steht wirklich die Frage im Raum, warum es immer weniger Pflegekräfte gibt???
    Ich bin froh, den „Absprung“ geschafft zu haben und nicht mehr in der Pflege arbeiten zu müssen! Dabei war es einmal mein Traumberuf…

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  9. Ja ich kann das auch verstehen, der Ärger den viele haben ist unglaublich. Als ich mich damals für meinen Beruf entschied (Erzieherin) hatte ich auch erst über einen Pflegeberuf nachgedacht oder aber Krankenschwester. Ich muss ehrlich sagen der Grund das ich mich dagegen entschieden habe war der Wunsch nach Kindern. Ich wollte nicht das meine Kinder einen unregelmäßigen Tagesablauf aufgrund ständig wechselnder Schichten haben. Es hätte schon vor Jahren etwas in diesem Bereich passieren müssen, es gibt zu viele Berufsfelder in denen ein täglicher mehrstündiger Kontakt zu den eigenen Kindern nicht möglich oder nur beschränkt möglich ist. Ich habe zurzeit kein Arbeitsverhältniss und würde dennoch gerne etwas tun, aber alle Dinge die mir einfallen, würden alleine durch die Frage der Versicherung der Kinder Zerstört. Mein Gedanke war im Kindergarten meiner Tochter nachzufragen ob ich dort aushelfen soll da ich die Ausbildung ja habe und so vielleicht mehr Kinder zur Notbetreuung zugelassen werden können. Ich bin jedoch nicht dort angestellt und es passiert immer mal was im Kindergarten.
    Genauso sieht es aus mit dem Ausgleich, alle ‚wichtigen‘ Berufsgruppen müssen jetzt Doppelarbeit leisten da das System ohnehin nur minimal besetzt ist , wie soll man da nur ihrgendwie selbst seinen Alltag aufrechterhalten ?

    Auf der anderen Seite mache ich mir natürlich auch Sorgen falls ich mich dann anstecke das mein Mann und meine Tochter darunter leiden könnten, Großeltern und Urgroßeltern besuche haben wir ohnehin schon komplett ausgesetzt aber ich finde es schlimm Zuhause zu sitzen und das Gefühl zu haben ihrgentwo Hilflos zu sein.

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  10. @Monia:
    Was ich Dir noch mal persoenlich sagen wollte, Du hast es in Deinem Ursprungstext genau auf den Punkt getroffen👍
    Danke, das Du dies hier veroeffentlicht hast💐

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  11. Genau so ist es … anderen steht trotz der 40h vollzeit 3 schichten und einem Partner in Gastronomie , der trotzdem weiter gezwungen ist zu arbeiten mit 3 kleinen Kindern die ei recht in dieser Situation auf ihre Eltern haben wenn sie schon nicht wie gewohnt abgeschoben werden können zu der Geliebten oma die sowie so bei den pflegenden die Mutterrolle gut mitspielen muss aber das Ding ist ja das das in der Situation nun jeder auf sich gestellt ist und ich würde ja helfen der Bevölkerung aber wie wenn diese mir die Hände bindet und meknkleinstes Lungen belastet kind von Anfang an dafür aufs Spiel setzen …bitte es sei mir verziehen aber ich bin neben meiner Berufung für die ich lebe auch MUTTER mit HERZ !

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      1. Das sehe ich auch so👍
        Mit Berufung braucht man leider nicht mehr ran gehen😥
        Nach Helden fragt auch keiner mehr, wenn sie tot sind und plötzlich wird darueber so von der Pflege gesprochen??? Jetzt auf einmal???
        Ist doch wohl ein Witz😬
        Hat vorher auch niemand interessiert.

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  12. Also ertmal sollte man folgenden Widerspruch klären:

    Pflegende wünschen mehr Annerkennung für den Beruf. Sie mögen nicht wenn man diesen Beruf diffamiert.
    Pflegende diffamieren ihren Beruf.

    Außerdem macht es – nicht nur in der Pflegebranche – einen Unterschied ob man nur Hilfskraft oder Fachkraft ist. Zur Zeit ist man als Fachkraft in dem Maße wertvoll, dass man es sich aussuchen kann wie die Stelle aussehen soll. D.h. möchte man nur am Tag oder in der Nacht arbeiten, nur in der Behandlungspflege oder reine Pflegeplanung…..man kann vieles aushandeln.

    Natürlich ist der Beruf nicht so anerkannt, wie er sein sollte. Aber jammern, wie schlecht es ist und nichts dagegen unternhemen ist plakativ. Am schlimmsten sind diejenigen, die ihren Beruf hassen, aber trotzdem der Leitung den Hintern küssen und immer einspringen.

    Zum Thema:
    Pflegende mit Kinder werden mit Feuerwehrleuten und Polizisten etc. gleichgesetzt. Zumindest ist eine Kindesbetreuung für diese möglich. Außerdem ist der Virus für jüngere eben nicht so letal, wie für ältere, die in unserer Obhut sind. Andere haben diesen Luxus nicht. Und es ist Luxus, wenn man nicht auf einmal unbezahlt zu Hause bleiben muss, weil man das Kind nicht allein lassen kann. Es geht also anderen mit Kindern in dieser Situation viel schlechter.

    Möchte das nicht schönreden. Sich einfach nicht alles gefallen lassen. Klassiker = Nur wer sich selbst pflegt, kann auch andere Pflegen. Wer sich von der Gesellschaft mit seiner Familie verbarrikadieren will und nicht mehr solidarisch hilft, braucht auch nicht zu erwarten, dass die Gesellschaft einem hilft.

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    1. Zum Thema jammern gerne weiter unten im Blog. Der jammerterminus ist unverschämt. Und zum Thema wenigstens Arbeit…. moment…. pahahahahahahag

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      1. Nicht wenigstens Arbeit. Das haben Sie falsch verstanden.
        Gar keine Arbeit und kein Einkommen, weil mein Kind zuhause ist = Wer zahlt die Miete??

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      2. Wie soll das aussehen?
        Ich zahle z.Zt. nicht dazu.
        Der Staat überlegt Unternehmern zu helfen, aber von anderen Hilfen aus einem Pool in dem ich einzahle habe ich nichts gehört….

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      3. Na dann hoffe ich mal Sie werden in nächster Zeit nicht Pflegebedürftig.
        Meine Kinder ersticken wohl eher an Fehlinformationen, als an Covid.
        Man kann sich vernünftig zurückziehen oder übertreiben. Wird in all der Panik stets vergessen, wer gefährdet ist. D.h. wenn mein Kind Asthma o.a. hat, wäre die Ausgangslage eine andere.
        Außerdem wird man die Verbreitung ohne wirksames Mittel nur verlangsamen können, aber nicht aufhalten. Vielleicht hatten es ihre Kinder schon gehabt, aber Sie haben es einfach nicht gemerkt. Sie können ja versuchen nicht mehr arbeiten zu gehen, bis eine Impfung oder Heilmittel kommt….viel Spaß.

        Was die Pflegearbeit ohne Material angeht…. ist zum kotzen. Und eben diese falsch informierten, paranioden Irren die sich 10 Pack Klopapier kaufen und im Pflegeheim die Desinfektionsspender abreißen sind schult daran, dass das unaufhaltsame vielleicht eher mein Haus betritt.

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    2. Diese Notbetreuung gilt nur, wenn beide Elternteile in einem der Jobs arbeiten. Ich müsste für die Klinik- intere Betreuung 30 min in der überfüllten Straßenbahn mit meinem Kind durch die Gegend gurken…. Die Bahn ist so überfüllt, weil viele weiterhin arbeiten gehen und sie eingeschränkt fahren. Zusätzlich hat in der Bahn jeder 3. Erkältungssmyptome und noch nicht begriffen wie Husten etc. in der Öffentlichkeit funktioniert. Ich würde das definitiv nicht Luxus nennen.
      Luxus nenne ich die, die 14 Tage mit Gehalt freigestellt sind oder vom AG gesagt bekommen haben, dass sie sich krank schreiben lassen sollen und der das auch tut. Und ja, das gibt es, sogar relativ häufig in meinem Umfeld!

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      1. Gut, ich gebe zu, dass Luxus der Falsche ausdruck war. Dann nennen wir es „das ermöglichen ein Einkommen zu sichern“.
        Es gibt wirklich Leute, die jetzt um ihre Existenz kämpfen müssen, da sie vom Einkommen abhängig sind.
        Mal 14 Tage freigestellt sein, oder krankmelden ist eine Methode, aber wer glaubt, das ist eine Dauerlösung? Die Pandemie ist ggf. nicht in einem Monat vorbei.
        Die Notbetreuung scheint bei den Kommunen unterschiedlich zu sein, bei uns wurde es für den Einzelnen angeboten, wenn der andere Elternteil nicht freigestellt ist und (egal welche Branche) noch arbeiten muss. Hierzulande macht man ja auch leider eine bürokratische Hürde daraus. Fomular XYZ ausfüllen 😉
        Mit einer Kollegin suchen wir nach Möglichkeiten die Dienste anzupassen, denn Sie müsste wohl 1h mit dem Zug fahren und die Notbetreuung ginge nur von 08:00 – 12:00, ihr Mann kommt aber erst am Nachmittag nach Hause. ……aber alle freizustellen….dann würde die Einrichtung mit ihren Bedürftigen kollabieren.

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      2. Fr. Schünemann wer zahlt den Preis von was?
        Am Ende bezahlen die Schwachen und Bedürftigen, die nunmal uns brauchen.
        Oder meinen Sie, wir haben Kinder gewollt und zahlen jetzt den Preis dafür?
        So langsam glaube ich Sie trollen…..

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      3. Ja im eigenen Blog.
        Der Schwache und Bedürftige hat kein Recht auf versuchten Totschlag. Und das ist erfüllt, wenn Pflege ohne Material arbeiten muss.

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      4. Btw es steht Ihnen frei, sich mit Florence Nightingale Pathos im Heim mit einschließen zu lassen und Ihre Kinder notfalls ersticken zu lassen. Ich treffe für meine Familie andere Entscheidungen

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  13. Ich weiss nicht, ob man es als puren Luxus bezeichnen kann, sich jeden Tag der Infektion auszusetzen und im schlimmsten Fall vielleicht sogar daran zu versterben😢

    Klar, ist es wichtig den Lebensunterhalt finanzieren zu koennen, auch weiterhin, nur Gesundheit ist unbezahlbar.

    Und ja, richtig, der Staat und somit auch wir, die arbeiten gehen, egal aus welcher Branche, bezahlen die Mieten der anderen mit.

    Zum Thema Arbeitszeiten sind verhandelbar.
    Wo gibt es das?
    Bei uns haben viele Mitarbeiter Probleme ueberhaupt wieder arbeiten zu können, da die Zeiten absolut starr sind.
    Wie schon gesagt, Flexibilitaet ausschließlich von Seiten der Angestellten.
    Ob Dein Kind betreut ist oder allein, interessiert dort niemand, Hauptsache Du!!!! bist flexibel.
    Ach ja, Du hast selbstverständlich die Möglichkeit die unbezahlt beurlauben zu lassen.
    Hmh…., ob das Jobcenter da mit spielt????

    Also ganz ehrlich, das sich diese Einstellung zum Beruf so entwickelt hat, hat nichts mit der Arbeit am und mit dem Menschen zu tun, jedoch sehr viel mit dem Arbeitsbedingungen und mit dem Umgang der Vorgesetzten mit dem einzelnen Mitarbeiter.
    Traurig, aber wahr….

    Wir sind alle nicht seit gestern im Beruf und haben den Wandel im Laufe der Jahre miterlebt.
    Es wurde immer darauf hingewiesen, jedoch von anderen Seiten festgelegt und bestimmt.

    Jetzt schreien Alle nach den Pflegenden(ein Urteil zu den anderen Berufsgruppen, die jetzt an vorderster Front sind, kann ich mir nicht erlauben), das jedoch auch hinter jeder Pflegekraft ein Familie und Kinder stehen, interessiert dabei niemanden.
    Unsere Kinder koennen sich ruhig in den Notbetreuungen anstecken, ist doch egal, ist ja selten toedlich in dem Alter.
    Boa, was ist das fuer eine Argumentation😡

    HALLO!!!! Auch wir duerfen Angst haben und an unsere Kinder denken und an unsere Familien!!!!

    Wenn ich mir die Zahlen von heute angucke, wird mir schlecht. 🤮
    Viele nehmen es scheinbar immer noch auf die leichte Schulter und schreien dann aber um Hilfe….

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    1. Sie haben ja nicht unrecht. Es ist ja nicht so, als ob man möchte, dass sich die Kinder anstecken. Ein ethischer Konflikt aber liegt darin, die Führsorge der Risikogruppen für die eigenen Kinder, die nunmal faktisch nicht zu der gefährdeten Gruppe gehören aufzugeben. Wo endet dies Ihrer Meinung nach?
      Überlegen sie erstmal für welche Personengruppen der Virus denn eine Gefahr darstellt, bevor Sie sich unnötig aufregen. Die Kitas und Schulen wurden geschlossen um die Ausbreitung einzudämmen. Das ist der rationale Grund. Tatsächlich ging es nicht darum, dass junge, gesunde Menschen in Gefahr sind, sondern dass sie gefährdete anstecken.

      Was das Zahlen der Miete für andere angeht….wer sind die „Anderen“. Sie machen da einen Unterschied aus einer mir nicht ersichtlichen Gruppierung. Nennt man auch Diskriminierung….
      Meinen Sie jetzt diejenigen, die aufgrund der Pandemie ihre Miete nicht bezahlen können, oder wen?

      Die Arbeitsbedingungen der Pflege sind schon immer schwierig und der Virus zeigt sicherlich wo die letzten Grenzen sind. Wenn aber der Arbeitgeber nicht den Familien entgegen kommen will, sollte man diesem auch zeigen, dass er abhängig von einem ist und nicht umgekehrt. Es gibt Einrichtungen die zumindest versuchen eine Lösung zu finden, es gibt aber auch andere bei denen ich sicherlich nicht arbeiten würde. Wie schonmal gesagt – meckern aber trotzdem buckeln, ändert nunmal nix.

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      1. Hallo Herr Otl, es ist ja schoen, wenn Sie sich ethisch fuer die Pflege entscheiden und somit gegen ihre eigenen Kinder, so liest sich das jetzt fuer mich.
        Wer kuemmert sich um unsere Kinder, wenn wir aus ethischen Gruenden an Covid im schlimmsten Fall versterben????
        Hilft unseren Kindern dann genau diese Ethik????
        Klar, weglaufen hilft auch nicht, ABER!!!! Grenzen setzen sollte man auf jeden Fall.
        Sorry, ausgequetscht wurden wir schon viel zu lange und nun soll es noch weit ueber die Grenzen hinaus gehen bis zur voelligen Aufgabe????
        Die Patienten waren immer schon die Leittragenden und jede Minute hat man sich irgendwie abgeknoepft oder ist laenger geblieben.
        Die Grenzen sind schon lange ueberschritten, nun muss man auch, wie Sie schon gesagt haben, auch sich selbst im Auge behalten mit eigenen Beduerfnissen und dem Anliegen seinen Kindern erhalten zu bleiben.

        Anhand der extrem steigenden Infektionszahlen haben viele Idioten(sorry fuer den Ausdruck) noch nicht gemerkt, worum es geht.
        Um das Leben aller, auch um unser Leben in der Pflege!!!!!
        Diese Idioten setzen auch unser Leben aufs Spiel 😡
        Genau das macht mich wuetend!!!!
        Da ist dann bei mir nicht mehr viel mit Ethik, sorry!!!!

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  14. Aktuell wird sogar schon von Zwangsrekrutierung in der Pflege geschrieben. 😡
    Die von der Politik haben es versemmelt und die Pflege soll es ausbaden, nun sogar unter Zwang…….. 🤔
    Das ist sicher nicht der richtige Weg und wir werden durch den Beruf zu Bauernopfer gemacht, traurig.😭

    Wie war das mit dem Thema „fahrlaessige zur vorsaetzlichen“ Koerperverletzung ggf. mit Todesfolge bei fehlender Schutzausruestung…….

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