How to beweg in the Außenwelt – if you muss!!

Zehn Tage war ich jetzt im Hausarrest – äh Selbstdistanzierung – und heute war es leider soweit: Ich musste einkaufen gehen. Ich war ein bisschen sprachlos. Leute, was macht Ihr denn da?

Ich habe eine traurige Botschaft für Euch: sich nicht infizieren ist keine Frage der Handschuhmenge, sondern des richtigen Einsatzes. (Ich beispielsweise trage genau keinen).

Da rennen alle mit Handschuhen rum (Eignung völlig fraglich), fassen alles an, fassen sich dann ins Gesicht, fassen mit bloßen Händen dann die Bargeldloszahleneingabe an, fassen nach dem Husten die Einkaufswagen an und steigen mit Handschuhen ins Auto. Gleichzeitig herrscht eine unfassbar aufgeladene Stimmung, wenn jemand anscheinend zu nah kommt. Ihr Lieben, all das bringt nicht viel.

Also: how to beweg in the Außenwelt. If you muss!

Ich kann hier nur meinen persönlichen Plan dazu erklären, den ich von meiner Zeit im OP jetzt auf das Normalleben übertragen habe. Ob das wirkt, weiß ich wie immer erst sehr viel später, aber vielleicht ist mein Plan nicht uninteressant. Gehen wir die Sache einmal durch.

Dieser Umgang mit der Welt der ist natürlich abstrakt. Die Welt sieht aus wie immer. Man kann das Virus nicht sehen. Außer Herr Drosten natürlich im Labor. Um nun zu verstehen, was man kann und was man nicht kann, müssen wir auf ein uraltes Spiel aus Kindertagen zurückgreifen, das sicher alle kennen: Der Boden ist Lava.

Das kennen Sie noch, oder? Der Boden war unberührbar. Und man musste sich etwas einfallen lassen, wenn man nicht „verbrennen“ wollte. Das Spiel war so spannend, dass es echt im Bauch kribbelte, wenn man den Boden doch aus Versehen berührte. Es wäre cool, Sie kämen an dieses Gefühl wieder ran.

Alles, was ein anderer anfasst, oder angefasst haben könnte, ist Lava!

Nun interessiert uns der Boden nicht so sehr. Aber: alles, was irgendwer angefasst haben KÖNNTE (wer weiß, was der an der Hand hatte) ist Lava. Sie sehen schon, das ist quasi das XXL Spiel.

Wenn Sie Handschuhe tragen, dann können Sie anfassen. Doch hoppla. Das Sicherheitsgefühl geht schnell in die Hose. Denn Sie müssen den Sicherheitsbereich, der NICHT Lava ist, etwas weiter denken. Die Handschuhe dürfen dann mit nichts in Berührung kommen, was „sicher“ ist. Das müssen Sie selbst definieren. Es macht keinen Sinn, mit den Handschuhen Ihr Lenkrad anzufassen, nach dem Einkaufen. TRÖÖÖÖÖÖT! (Sicherheitston). Denn Sie werden das Lenkrad ja auch ohne Handschuhe anfassen. Beim nächsten Mal.

Also: einkaufen, alles zum Auto schleppen. Reinbringen. Handschuhe AUS! Nach Links ausziehen, wegwerfen.

Ausziehen von außen nach außen greifen

Mit der Hand ohne Handschuh nach innen greifen und auf links ausziehen

Mein Safeplace ist die Eingangstür. Dahinter, in meinem Lebensbereich, muss (so hab ich das definiert) alles „sauber“ sein. Das stellt mich beim Einkaufen vor ein Problem. Denn was bringt es, wenn ich alles, was ich jetzt mit Handschuhen eingekauft habe, jetzt einfach ins Haus schleppe? Genau nichts. Also habe ich eine Schleuse gebaut. Was in den Lebensbereich will, wird gewaschen. Plastik wird ausgepackt. Ich nehme dazu zwei Personen. Der, der draußen steht, ist „schmutzig“. Kommen wir also zu zweit nach Hause, geht einer vor, wäscht sich die Hände und kommt mit Eimer wieder zurück. Das sieht so aus.

Was draußen steht, ist Lava

Ich, draußen stehend, wasche also alles mit einem Haushaltsreiniger ab. Dann kommt es abgewischt in den Karton. Das darf jetzt drinnen von dem, der sich die Hände gewaschen hat, weggeräumt werden. Ich hingegen entsorge das Waschwasser, reinige den Eimer und die gelbe Kiste und wasche mir die Hände. Man kann vor dieser Aktion ein zweites Paar Handschuhe benutzen. Die dann bitte am Ende auf Links wegwerfen.
Uff.

Nicht vergessen, gleichzeitig die Türklinken abzuwischen. Und dann ist endlich willkommen daheim.

Ohne Handschuhe ist die Angelegenheit etwas einfacher, weil ich die abstrakte Barriere nicht mit denken muss.

Ja, so verfahre ich auch mit Brötchentüten (die hat ja wer angefasst) und mit Päckchen, die ins Haus kommen. Eigentlich mit Allem.

Ob man das muss? Weiß ich nicht. Aber wenn schon, denn schon.

Bleiben Sie gesund.

4 Kommentare zu „How to beweg in the Außenwelt – if you muss!!

  1. Es wird ja gerade erforscht, wie lange das Virus an Dinge überlebt. Ich lasse die Dinge oft ein paar Std stehen (lasse sie sich dekontaminieren, wie ich das nenne). Keine Ahnung, ob das was bringt. 🤷🏼‍♀️

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  2. Hallo Monja,
    ein erfrischender Beitrag, ich habe ihn gerne gelesen! Ja, ich war auch vor zwei Tagen das erste Mal seit letztem Donnerstag wieder draußen und ich fand es auch etwas beklemmend.
    Deine Art zu schreiben gefällt mir, vielen Dank, dass Du Deine Vorsichtsmaßnahmen teilst!
    Alles Gute und liebe Grüße

    Janina
    P.S.: Ich schreibe einen Blog. Vielleicht möchtest Du ja mal reinschauen: janinlaurien.com.

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