Lappi erklärt: „Warum es keine Kammer braucht!“

Kommt es Euch auch wie ein Dejavu vor? Wieder protestieren sehr viele gegen eine Pflegekammer, wieder gehen alle aufeinander los. Eine Endlosschleife. Wieder die gleichen Argumente: Wir brauchen eine politische Vertretung versus Pflicht ist blöd.

Auch ein sehr beliebtes Argument ist, dass ja England eine Kammer hat und man deshalb auch eine bräuchte. Ich möchte ein paar neue Argumente ins Spiel bringen.

Das England-Argument.

Die Anglo-amerikanischen Länder sind Vorreiter in vielem. Pflege wird dort studiert, und als ich am Wochenende eine Tagung hatte und mit vielen Kollegen aus Amerika zusammenkam, konnten die die Schlüssel, die ich ihnen nannte nur mit offenem Mund glauben. England ist in nichts Vorbild für Deutschland. Nicht, was das Studium angeht, nicht, was die Aufstellung der verschiedenen Berufsbereiche angeht. Dort gibt es nämlich viel mehr Einsatzgebiete für Pflegende als hier. Deshalb und weil die Leute da sehr eigenverantwortlich verstreut arbeiten, macht eine Registrierung und eine Kammer Sinn. Auch bezüglich mentaler Gesundheit wartet UK mit so einigem auf, weil denen nämlich schon lange klar ist, dass man besser keinen verliert. Hier reicht etwas Heldengeseier und das war es dann. Wenn ich also als Land nicht habe, was England bietet, brauche ich auch das Instrument nicht, dass das Verwalten des Berufs unabdingbar macht.

Das Politik-Argument

Bayern, in dem es keine Pflichtmitgliedschaft gibt und wo die VdPB gratis ist, macht vor, dass es auch anders geht. Ja, ist das Gegenargument, aber dann sprechen die ja gar nicht für alle. Doch, das tun sie. Während ich von der Kammer nichts außer Blabla höre und von feierlichen Versprechen, wie artig alle sein sollen, hat Bayern eine epochale Studie verfasst. Anhand von Bevölkerungsdichte und anderen Parametern wie Kliniken und anderen Versorgungseinheiten, haben sie sehr genau den Bedarf berechnet. Und der Bedarf geht alle an. Die haben sich richtig ins Zeug gelegt und gearbeitet. Wissenschaftlich gearbeitet und Ergebnisse präsentiert. Ganz ohne dass da jemand Mitglied sein muss (obwohl ich jedem Bayern dazu rate).

Warum England?

Das Hauptargument bildet, dass Pflege politisch vertreten sein muss. Dabei handelt es sich um ein Anhörungsrecht (von dem offenbar keiner außer Bayern, die eben keine Kammer sind, regelmäßig Gebrauch macht). Wer will hier eigentlich was von wem? Die Politik doch von Pflege. Weshalb müssen Pflegende dann diese Anhörung finanzieren? Andere Berater in der Politik verdienen sich astronomische Summen auf den Konten, aber Pflege zahlt für Anhörung? Das ist doch absurd.

China hat zum Beispiel das gleiche demographische Problem der überlasteten Gesellschaft. Die haben – zack- ein Bylaw geschaffen. Da hat Pflege die PFLICHT, politische Vorschläge zu machen, damit die Sache läuft. es geht JEDEN an. Und nicht nur eine Elite. Hier hingegen kriegt man nichtmal Antworten auf Brandbriefe.

Die Kammer, und ich betone es nochmal, ich bin freiwilliges Mitglied (auch, wenn die Kammer seit 1 Jahr meine Ausweise nicht bereitstellt und ich auch sonst nichts von ihnen höre), braucht so kein Mensch und dass Pflegende das Anhörungsrecht auch noch bezahlen sollen, ist absurd.

Schönen Tag.

Es braucht mehr engagierte Menschen wie in Bayern und ein Bylaw.

2 Kommentare zu „Lappi erklärt: „Warum es keine Kammer braucht!“

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